Zeichnungen aus Münchner Ateliers
Die Ausstellungsreihe MÜNCHEN ZEICHNET offenbart bereits zum zweiten Mal faszinierende Einblicke in Münchner Ateliers.
Die von Erika Wäcker-Babnik und Stefan Graupner kuratierte
Ausstellungsreihe MÜNCHEN ZEICHNET präsentiert den Begriff der
Zeichnung in seinen vielfältigen Formen, wie er sich aktuell in
Münchner Ateliers finden lässt. Im Rückblick auf die klassische
Zeichnung und im Ausblick auf einen erweiterten Begriff von
Zeichnung werden Themen und Werkansätze mit unterschiedlichen
Trägermaterialien und Zeichenutensilien und in
verschiedenen Präsentationsformen vorgestellt.
Bild: Rita Hensen, "Kosmischer Tag 2", 2014, Lack auf Holz, 80 x 51 cm
Der auf München fokussierte Blick lässt in der lokalen Begrenzung die Vielfalt sichtbar werden. Im ersten Teil der Ausstellung wurden Zeichnungen vorgestellt, die sich an einer klassischen Definition von Zeichnung orientieren. Die Ausstellung folgte einer Auffassung von Zeichnung, die an der Linie als Hauptmerkmal der Zeichnung festhält. Sie legte sich zwar nicht auf das Trägermaterial Papier fest – gezeichnet werden kann auch auf anderen Materialien –, behielt aber den Gedanken des Stifts als Zeichenutensil im weitesten Sinne bei. MÜNCHEN ZEICHNET II wird sich weiterhin der Handzeichnung widmen, den Blick darüber hinaus aber auf den sogenannten „erweiterten“ Zeichenbegriff öffnen. Seit dem Ende der 60er Jahre/ Anfang der 70er Jahre emanzipierte sich die Zeichnung aus ihrer engen Begriffsdefinition und drang in Grenzbereiche zu anderen Gattungen vor.
Bild: Monika Huber, "Captured" 2014, Video, Full-HD, 16:9, sw, Kamera, Ton und Schnitt Monika Huber (Filmstill)
Dieser gattungsübergreifende
Ansatz ging Hand in Hand mit der allgemeinen Erweiterung
der Gestaltungsmittel und Trägermaterialien. Die Ausstellung
wird einer Vorstellung von Zeichnung Rechnung tragen, die
Mischtechniken (z. B. aus Malerei, Collage und Zeichnung) ebenso
einbezieht wie Raumzeichnungen (z.B. mit Draht, Faden oder Licht),
animierte Zeichnungen im Video, konzeptuelle Arbeiten
und Computerzeichnungen.
Bild: Sybille Rath, "Gegenwelt III" 2014, Tempera/Öl auf Theaterkarton, 180 x 150 cm
Künstlerliste: Petra Beeking, Katja Bonnländer, Helen Britton, Lena Bröcker, Sandra Cagnoli, Stephan Conrady, Susanne Damm, Sabine Effinger, Judith Egger, Sanni Findner, Lisa Gascoigne, Reinhild Gerum, Matthias Glas, Julius Heinemann, Rita Hensen, Monika Huber, Heike Jobst, Mary Kim, Johannes Lotz, Michael Lukas, Matthias Mücke, Nicola Müller, Heike Pillemann, Peter Rast, Sybille Rath, Dorothea Reichenbacher, Eva Schöffel, Hans Schork, Brigitte Schwacke, Martin Spengler, Petra Thalmeier, Stefanie Unruh.
Die Ausstellung wird gefördert von Verein Ausstellungshaus, Allianz Deutschland AG, HypoKulturstiftung, Mayer’sche Hofkunstanstalt GmbH. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Parallel zu MÜNCHEN ZEICHNET II ist ab Montag, 16. März im Showroom WÄCKER & GRAUPNER eine Ausstellung mit kleinformatigen Zeichnungen von allen TeilnehmerInnen von MÜNCHEN ZEICHNET I und II zu sehen (geöffnet während der üblichen Bürozeiten n. Vbg, Tel 089-30 70 42 64)
11. März bis 10. April 2015
Eröffnung 10. März 2015, 19 – 22 Uhr
Galerie der Künstler (BBK), Maximilianstrasse 42, 80538 München
Öffnungszeiten: Mi, Fr bis So 11–18, Do 11–20 Uhr, an Feiertagen geschlossen
Titelbild: Dorothea Reichenbacher, Premiere 2014, Installation im Atelier